Grenzüberschreitendes Lernen in UNESCO Biosphärenregionen für eine nachhaltige Entwicklung in Zeiten von globalem Wandel und zunehmender Ungewissheit

– DAAD Ost-West-Dialog Förderprogramm 2020 –

Unsere Welt scheint weniger einschätzbar zu sein, als sie es früher war. Zunehmende Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität (VUKA-Bedingungen) gefährden die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung. Das VUKA-Konzept wurde erstmals nach dem Ende des Kalten Krieges vom US-Militär eingeführt, um die Bedingungen einer Welt zu beschreiben, die immer schwieriger vorhersehbar und verlässlich ist. Seit seinem ersten Erscheinen in den 1990er Jahren wurde das Konzept rasch von anderen Bereichen wie strategischer Entscheidungsfindung, Risikomanagement und situationsbezogener Problemlösung übernommen. Wir wenden es hier auf den Kontext der nachhaltigen Entwicklung in Osteuropa an.

Aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels und einer nicht nachhaltigen Landnutzung ist die Welt mit dem vermehrten Absterben von Bäumen und anderen Bedrohungen konfrontiert, die die Widerstandsfähigkeit und Resilienz der Wälder beeinflussen. In jüngster Zeit sind in der Ukraine (Gebiet um Tschernobyl) mehrere tausend Hektar Wald verbrannt.

Nicht nur in diesem Projekt ist die Zusammenarbeit internationaler Partner eine wesentliche Voraussetzung für die Untersuchung der auftretenden Veränderungen, die sich auf die Ökosysteme auswirken, und für den Wissensaustausch zu möglichen Strategien. Das Projekt zielt darauf ab, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Forschung zu Klimaanpassungsmaßnahmen in Wäldern zu stärken, wobei der Schwerpunkt auf den UNESCO-Biosphärenreservaten als lebendige Labore für nachhaltige Entwicklung liegt.

Das Projekt konzentriert sich auf die Grenzregion von drei Ländern: der Ukraine, der Republik Moldau und Rumänien. Die Projektpartner kommen sowohl aus dem akademischen Bereich als auch aus der Verwaltung der UNESCO-Biosphärenreservate, die einen direkten Einfluss auf das Management in der Projektregion haben. Ein besonderer Vorteil der regionalen Projektpartner ist, dass sie bereits in Vorgängerprojekten (siehe Projektseite des Centre for Econics and Ecosystem Management) zusammengearbeitet haben und somit auf einer stabilen Kooperationsbasis aufbauen können.

Ursprünglich geplante Projektmaßnahmen und angepasste Maßnahmen aufgrund der COVID-19-Situation

Ursprünglich war eine internationale Studienreise in die Ukraine im Mai 2020 und ein gemeinsames Seminar in Moldawien im Herbst sowie Forschungs- und Studienaufenthalte geplant. Aufgrund der neuen Umstände der COVID-19-Pandemie passt das Projekt seine Maßnahmen an die aktuelle Situation an.

Anstelle der Studienreise in die Ukraine ist geplant, einen virtuellen Roadtrip durch Mittel- und Osteuropa umzusetzen und einen webbasierten Austausch mit allen beteiligten Projektpartnern in der Woche durchzuführen. Die virtuelle Exkursion umfasst Videobotschaften, Filme, Präsentationen und Webinare über die Länder, ihre Menschen sowie UNESCO-Biosphärenreservate und Buchenwälder.

Ob die weiteren Projektaktivitäten wie geplant in der zweiten Jahreshälfte stattfinden können, wird sich mit der Entwicklung der Situation zeigen.

Projektleitung: Centre for Econics and Ecosystem Management, Kontakt: Angela Dichte

Partner: 

Projektlaufzeit: 2020

Finanziert durch: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)

Website: Centre for Econics and Ecosystem Management