Sommerschule 2021: “Das Potenzial von UNESCO-Biosphärenreservaten für grenzübergreifendes Ökosystemmanagement und Konfliktprävention in der Region des Shkodra-/Skadar-Sees und Bojana-/Buna-Flusses”

Auch 2021 führte das Centre for Econics and Ecosystem Management in Zusammenarbeit mit der Universität Tirana (Albanien), der Universität Donja Gorica (Montenegro), der Universität Prishtina (Kosovo) und der Universität Ioannina (Griechenland) eine Sommerschule zum Thema “Grenzüberschreitendes Ökosystemmanagement und sein Beitrag zur Konfliktprävention” durch.

Die Sommerschule fand im albanischen Teil der Region Shkodra-See / Bojana-Fluss statt, einem grenzüberschreitenden Feuchtgebiet, welches eine sehr wichtige Region für die biologische Vielfalt auf dem Balkan und den Vogelzug in Europa darstellt. Es erstreckt sich über die Grenze von zwei Ländern – Albanien und Montenegro – und versorgt die Region mit wichtigen Ökosystemleistungen.

Die Hauptthemen, die während der Sommerschule gelehrt wurden, bezogen sich auf grenzüberschreitendes Ökosystemmanagement, ökosystembasierte Entwicklung und strategische Naturschutzplanung. Insgesamt 18 Studierende arbeiteten in drei Gruppen und entwickelten einen ersten grenzüberschreitenden Managementplan für die Fallbeispielregion unter Anwendung der Open Standards for the Practice of Conservation (kurz: Conservation Standards) der Partnerschaft Conservation Measure Partnership (CMP). Die Sommerschule wurde in einem hybriden Format organisiert. Hierunter: zwei einführende Online-Sitzungen, thematische Vorlesungen, Exkursionen in das Fallstudiengebiet, Interviews mit lokalen Interessenvertreter*innen, praktische Gruppenarbeiten und Peer-Reviews. Die Gruppenarbeit wurde von einem multinationalen Team von Dozierenden des CCNet Europe Netzwerkes der Conservation Stadards Coaches geleitet.

Eindrücke von der Sommerschule 2021 in der Region Shkoder in Albanien. Fotos: Judith Kloiber

 

Shkoder/Skadar See und Flusslandschaft – ein grenzüberschreitendes Biosphärenreservat?

Während der Sommerschule 2021 ergriffen zwei NGOs (EDEN aus Albanien und EnvPro aus Montenegro) zusammen mit den Schutzgebietsbehörden beider Seiten die Initiative, einen Projektvorschlag für das EU-Aktionsprogramm für grenzüberschreitende Zusammenarbeit Montenegro-Albanien im Rahmen des Instruments für Heranführungshilfe (IPA II) einzureichen. Ziel der Partner ist es, den Schutz grenzüberschreitender Ökosysteme und die nachhaltige sozioökonomische Entwicklung des Flussgebietssystems rund um den Shkoder-/Skadar-Sees zu stärken und gutnachbarschaftliche Beziehungen durch die Ausweisung von Schutzgebieten im Einklang mit den Bedingungen des UNESCO-Programms “Mensch und Biosphäre” zu fördern.

Während des Prozesses gab es einen regen Austausch zwischen dem Projektteam der HNEE, der Universität Tirana und der Universität Donja Gorica mit den Praktiker*innen, die den Antrag vorbereitet haben. Die Partner*innen und NGOs vereinbarten, über die Aktivitäten des DAAD-Hochschuldialoges Westbalkan hinaus an dem Thema zu arbeiten.

Europäisches Netzwerk für adaptives Management (TAM)

Das CEEM und seine Partner*innen in den westlichen Balkanländern setzen sich für einen adaptiven, ökosystembasierten und den Klimawandel integrierenden Ansatz im Naturschutzmanagement ein. Sie haben Kurse zu adaptivem Management/Conservation Standards eingerichtet oder sind daran interessiert, diese in das Portfolio ihrer Studiengänge zu integrieren. Sie sind dem Europäischen Netzwerk für adaptives Management in der Lehre (TAM) beigetreten, das den Hochschulen eine Plattform bietet für Erfahrungsaustausch und die weitere Zusammenarbeit. Im November 2021 werden sich die Dozenten und Dozentinnen virtuell zu einem weiteren Netzwerktreffen zusammenfinden.

Leitung:  Centre for Econics and Ecosystem Management, Prof. Dr. P. Ibisch und J.Kloiber

Partner*innen: Prof. Dr. A. Hajdari, Universität von Prishtina (Kosovo), Prof. Dr. F. Bego, Universität von Tirana (Albanien), Prof. Dr. M. Vugdelic, Universität von Donja Gorica (Montenegro), Prof. Dr. J. Halley, Universität von Ioannina (Griechenland).

Projektdauer: 01.01.2021 – 31.12.2021

Die Aktivitäten werden im Rahmen des Projekts ” UNESCO Biosphere Reserves – Living labs for sustainable development ” durchgeführt und vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln des Auswärtigen Amts finanziert.