Ökosystemare Umweltbeobachtung (ÖUB) in den Biosphärenreservaten Brandenburgs

ÖUB Brandenburg: Naturnahes Moor, BR Schorfheide-Chorin, © R. Probst
ÖUB Brandenburg: Naturnahes Moor, BR Schorfheide-Chorin, © R. Probst

Das MAB-Komitee der UNESCO definiert für Biosphärenreservate (BR) neben ihrer Schutz- und Entwicklungsfunktion auch den Auftrag der ökologischen Umweltbeobachtung. Diese ist ein Teil der Palette der integrativen Forschung- und Monitoringaufträge dieser Schutzgebiete (BfN 2008).

Die ÖUB hat die Aufgabe in den Biosphärenreservaten Brandenburgs die regionaltypischen Ökosysteme in gesamtheitlicher/ökosystemarer Betrachtung langfristig zu beobachten sowie die Entwicklung zu dokumentieren und zu bewerten. Die Beobachtung findet dabei auf ausgewählten Einzelflächen (topische Ebene) statt. Die Auswahl erfolgte nach folgenden Kriterien:

  • Dominant vorherrschende Ökosystem-Nutzungstypen,
  • naturnahe und halbnatürliche Ökosysteme mit einem noch wesentlichen Flächenanteil,
  • seltene naturnahe bzw. halbnatürliche Ökosysteme mit hoher naturschutzfachlicher Bedeutung.

In Brandenburg wurde die ÖUB für die Biosphärenreservate Schorfheide-Chorin und Spreewald in den Jahren 1998 konzipiert und seit 1999 kontinuierlich durchgeführt. Das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe folgte ab dem Jahr 2003. Die Organisation und Koordination im Auftrag des Landesumweltamtes liegt von Beginn an  bei der Hochschule für nachhaltige Entwicklung (ehemals FH-Eberswalde), FB Landschaftsnutzung und Naturschutz, FG Vegetationskunde und Angewandte Pflanzenökologie, Prof. Dr. Vera Luthardt.

Insgesamt stehen 136 Flächen (Wald/Forst, Seen, Fließgewässer, Moore, Grünland, Acker, Sölle)  in den drei Biosphärenreservaten Brandenburgs unter Beobachtung. Die ökosystemare Betrachtung umfasst die Beobachtung sowohl der abiotischen Kompartimente – Boden und Wasser – als auch der biotischen Kompartimente – Vegetation und Fauna. Die Parameter wurden nach ihrem indikatorischen Wert ausgewählt. Die Datenerfassungen erfolgen mit gut reproduzierbaren und standardisierten Erhebungsmethoden und genauer Verortung im Gelände. Alle Daten werden in einer Datenbank vorgehalten und stehen für umfängliche Auswertungen zur Verfügung.

In 2015 wurde das Programm  umfänglich evaluiert und an die aktuellen Erfordernisse angepasst.

Umfängliche Informationen zu den Beobachtungszielen, Steckbriefe zu allen Dauerbeobachtungsflächen und zu bisherigen Ergebnissen der ÖUB sind auf der Webseite und in Broschürenform zu finden.

Projektträger: Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)

Partner:

Landesamt für Umwelt Brandenburg (LfU)

Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin

Biosphärenreservat Spreewald

Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg

Laufzeit des Projekts: Kontinuierlich seit 1997

Finanziert durch: Landesamt für Umwelt Brandenburg (LfU)

Website: ÖUB Brandenburg