Die Partnerorganisationen unterstützen Biosphärenreservate auf unterschiedlichen Ebenen und in komplementärer Weise:

LEHRE MIT BEZUG AUF BIOSPHÄRENRESERVATE
In der Lehre an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) werden sowohl Aspekte des Naturschutzmanagements als auch der angewandten Umsetzung von Modellprojekten nachhaltiger Landnutzung in den Entwicklungszonen der Biosphärenreservate (BR) vermittelt. Es geht dabei um zukunftstragende Lösungen, die in den theoretischen Lehrkontext zahlreicher Module einfließen und auch um Exkursionen und Projektarbeiten, die immersiv in Partner-Biosphärenreservaten praktische Anwendung finden. Im Rahmen verschiedener Studiengänge bestehen bereits seit Jahren feste Partnerschaften zu Biosphärenreservaten. Diese und Weitere werden als Studienobjekte gewählt und Ergebnisse analysiert, diskutiert und verfügbar gemacht.

FORSCHUNG UND BERATUNG IN UND FÜR BIOSPHÄRENRESERVATE WELTWEIT
Auch auf internationaler Ebene beschäftigen sich die Partnerorganisationen regelmäßig mit der Umsetzung und Förderung von Biosphärenreservaten, wobei insbesondere wissenschaftsbasierte Ansätze und Werkzeuge entwickelt und getestet werden.
Die Fachgebiete Nature Conservation (Prof. Dr. Pierre Ibisch) und Nachhaltiger Tourismus (Prof. Dr. Hartmut Rein) an der HNEE haben akademische Zentren entwickelt, welche die Biosphärenreservatsidee als einen Schwerpunkt ihrer Arbeit definiert haben:
Das Centre for Econics and Ecosystem Management wurde 2011 als Kooperation der HNEE mit dem Writtle College (UK) begründet.
Zu den Schwerpunkten der internationalen Beratungstätigkeit (u. a. für die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, GIZ) gehört das adaptive Management von Risiken und Vulnerabilität; hierbei wurde die sogenannte MARISCO-Methodik entwickelt. Im Zuge der Beratungstätigkeit wurde beispielsweise in GIZ-Vorhaben bzw. vor Ort für die Biosphärenreservatsidee geworben und entsprechende Empfehlungen ausgesprochen (z. B. Jianxi/China, Kachetien/Georgien, Kalahari/Namibia). Entsprechendes gilt u. a. für Consulting-Tätigkeiten und Trainingskurse zum Thema “grenzüberschreitender, friedenssichernder Naturschutz in Balkanländern” (Montenegro, Albanien, Kosovo). Ausgehend von Erfahrungen auf dem Balkan, den Karpaten und v. a. auch im Altai ergab sich zudem eine längerfristige Initiative eines Dialoges zwischen den Akteuren der Biosphärenreservate auf der koreanischen Halbinsel. Hierzu wurden teilweise in Kooperation mit der Michael Succow Stiftung (MSS) und mit Förderung der DBU sowie der FAO entsprechende Tagungen und Trainingskurse durchgeführt.

Das Zentrum für Nachhaltigen Tourismus (ZENAT) wurde 2013 gegründet und widmet sich der Erforschung, Erprobung und Verbreitung neuer Erkenntnisse zum nachhaltigen Tourismusmanagement. Dies geschieht in einem breiten Netzwerk aus Wissenschaft, Bildung, Beratung und Praxis. Aktuelle Themen sind ein Projekt zu Korea, sowie Initiativen in Kooperation mit der Michael Succow Stiftung zur Entwicklung eines länderübergreifendes Biosphärenreservats Rominter Heide (Russland, Polen, Litauen). Hier entstanden Machbarkeitsstudie und Zonierungskonzept sowie ein Kozept zur Publikumslenkung. Des Weiteren wurde ein Micro-Credits Wettbewerb umgesetzt.

FORSCHUNG UND BERATUNG IN UND FÜR BIOSPHÄRENRESERVATE DEUTSCHLANDS

Die Partnerorganisationen sind schon langzeitig und umfänglich mit den Biosphärenreservaten Deutschlands über Forschungsprojekte, Monitoringaktivitäten und Gremienarbeit (u. a. MAB-Nationalkomitee der UNESCO: Prof. Dr. Michael Succow von 1991 bis 2018, Prof. Dr. Vera Luthardt seit 2018) vernetzt.

Beratende Aktivitäten durch die MSS erfolgen in erster Linie durch die langjährige Mitgliedschaft des Stifters im deutschen MAB-Komitee sowie aus der langjährigen Erfahrung von Stiftungsräten und Mitarbeiter*innen der Succow Stiftung zum Thema. Michael Succow ist seit über 20 Jahren in die Evaluierungsprozesse der meisten deutschen Biosphärenreservate eingebunden. Beratung politischer Entscheidungsträger*innen erfolgt u. a. über die Wege des Landesnaturschutzbeirats Brandenburg am MLUL (Vorsitz und Mitgliedschaft), dessen Schwerpunktsetzung in den letzten Jahren auf Großschutzgebiete, speziell Biosphärenreservate, gelenkt wurde. Daneben erfolgt eine kontinuierliche Mitarbeit in den Kuratorien des BR Schorfheide-Chorin und des BR Spreewald, im Wissenschaftsbeirat des BR Spreewald und in Kreisbeiräten. In enger Zusammenarbeit mit den Großschutzgebietsverwaltungen wurden von der HNEE schon in den 90er Jahren Forschungsschwerpunkte insbesondere in den BR Brandenburgs bearbeitet.
An der HNEE wurde zudem eine große Zahl von Qualifizierungsarbeiten in der Gebietskulisse von Biosphärenreservaten mit dem Hintergrund der gemeinsamen Zielstellung erarbeitet.

WEITERENTWICKLUNG BESTEHENDER BIOSPHÄRENRESERVATE

Durch die langjährige Partnerschaft mit bestehenden Biosphärenreservaten ist es möglich, Prozesse und Entwicklungen zu beobachten und zu begleiten. Das Einführen und Testen von adaptivem Schutzgebietsmanagement und nachhaltigen Tourismuskonzepten führte zu vielfachen Verbesserungen bestehender BR.

NEUAUSWEISUNGEN VON BIOSPHÄRENRESERVATEN

Durch die Finanzierung von DBU, GIZ, BMU, und BfN konnten die Partnerorganisationen bei vielen Neuausweisungen ihr Wissen in internationalem Kontext anbringen.

Nähere Informationen finden Sie auf den Seiten der Beteiligten: