Nominierungsdokument für das Biosphärenreservat Unterer Amudarya (Usbekistan) eingereicht

Pünktlich zur – im Pandemiejahr – verlängerten Frist für die Einreichung neuer Gebiete auf die Liste der UNESCO Biosphärenreservate, hat die usbekische UNESCO Kommission die Nominierungsunterlagen für das vorgeschlagene Biosphärenreservat Lower Amudarya bei der UNESCO in Paris eingereicht.

Der fristgerechte Eingang der Nominierung wurde von Mr. Miguel Clüsener-Godt, dem Direktor der Abteilung für Ökologie und Erdwissenschaften des MaB Sekretariats der UNESCO in Paris, bestätigt. Damit wird ein Gebiet mit 3 Kernzonen und einer Gesamtgröße von 69.000 Hektar, entlang des großen zentralasiatischen Stromes Amudarya (Oxus), der den Aralsee speist, zur Nominierung vorgeschlagen. Hier befinden sich die letzten verbliebenen Auwaldhabitate (lokal Tugaiwälder) die es in Innerasien noch gibt. Gleichzeitig ist das Gebiet eines der ältesten Siedlungsgebiete der Erde, dass bereits Alexander der Große eroberte, später von vielen Kulturen erobert und wieder verloren wurde, Route der sagenhaften Seidenstraße gewesen ist und heute mit zu den am dichtesten besiedelten Gebieten Innerasiens gehört.

Im Rahmen eines Projektes der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), das die Michael Succow Stiftung gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Usbekistan durchgeführt hat, wurden ökosystembasierte Ansätze zur Anpassung an den Klimawandel (EbA) getestet und umgesetzt. Grundlage dafür war unter anderem auch ein in einem vorangegangenen, durch das Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ), finanzierten Projektes und gemeinsam mit dem Center for Econics and Ecosystem Management (CEEM) partizipativ erarbeitetes MARISCO Model. Damit sollen vulnerable Bevölkerungsgruppen auf die begonnen und kommenden Auswirkungen des Klimawandels in diesen sensiblen Standorten unterstützt und gleichzeitig die Resilienz des Ökosystems wiederhergestellt werden.

Wir hoffen auf eine positive Entscheidung durch den Internationale Koordinationsrat (ICC), denn die internationale Aufmerksamkeit kann die Anstrengungen durch die usbekischen Behörden zum Erhalt dieses einzigartigen Ökosystems befördern.

Mehr zum Projekt finden Sie auf den Seiten der Succow Stiftung und des biosphere.center.